Sonntag, 23. September 2012

Safari

Nach einer Woche ohne Strom, kann ich euch endlich berichten wie denn mein Safari-Wochenende so war:
 
Meine Safari startete am Donnerstag den 13.09. mit einem Besuch im Konsulat in Kampala bezüglich meines Visums. Ein vorgestellter Freund, dessen Onkel dort arbeitet begleitete mich dorthin – bzw. ich ihn! ;-) Und das war auch echt gut so, denn ohne Hilfe ist man dort schon etwas verloren oder wartet den ganzen Tag. Natürlich hab ich mein Visum noch nicht, aber ich weiß was für Unterlagen ich brauche und hoffe, dass wenn ich die Einreiche, ich das Visum bekomme.
Dieser Freund geleitete mich dann auch zum „Red Chilli Hideway“, dem Hostel über das die ganze Safari läuft und das eine kostenlose Nacht vor der Safari anbietet. Beim warten auf Siri und Anna hab ich auch gleich jemanden kennengelernt, einen Ugander, der auch soziale Projekte leitet und Samstags immer in die Dörfer und Ghettos zieht um dort den Kinder Essen, Medikamente und Freude (sprich Spiele etc.) zu bringen. Ihn bzw. sein Projekt habe ich auch vor mal zu besuchen!
Am Freitagmorgen ging’s dann früh los. Auf zur Safarie! : -) Ein Minibus gefüllt mit drei jungen Volunteer-Mädels, zwei schon etwas älteren Amerikanern und zwei Engländer (alle vier auch in Sozialprojekten in Uganda engagiert) und unserem gut gelaunten Fahrer Isaac fuhren wir ziemlich lange („How long will it take…?“ – „Can’t tell you. Some hours.“) von Kampala nach Masindi. Auf dem Weg dorthin wurde natürlich von Straßenverkäufern fleißig Ananas und Bananen gekauft… sehr lecker! Man komt sich allerdings ein bisschen vor wie im Zoo – nur dass man auf der anderen Seite des Zauns steht: Man wird seeeeeehr angegafft!
Endlich im Park angekommen ging es dann weiter auf ziemlich holpriger Straße zu den Muchison Falls. Die sind zwar schon echt schön, aber die lange und holprige Fahrt dahin war es ehrlich gesagt nicht wert. Vor allem weil es immer nach Regen aussah und wir deshalb immer in Eile waren alles zu sehn, bevor es regnet.
Dann die Nacht im Camp war trotz der Warnung vor Hippos und Wildschweinen sehr ruhig und am nächsten morgen ging es dann auf zu den wilden Tieren! Und hier hatten wir echt Glück: Wir habe ALLES gesehen! Giraffen, Löwen, Elefanten, Büffel, Hippos, Krokodile,… ALLES! Es war echt schön… und schon lang vergessen geglaubte Erinnerungen aus Kenya kamen wieder hoch! Nach einer kurzen Mittagspause ging es dann am Nachmittag weiter dieses Mal über den Fluss zu den Murchison Falls. Leider hat es auf halber Strecke angefangen zu regnen, sodass wir völlig durchnässt und durchgefroren (also was heißt frieren… es war halt kalt ;-) ) ein paar Fotos geschossen haben und froh waren, wieder zurück zu sein und unser Abendessen zu genießen!
Um die Rhinos (Nashörner) zu sehen mussten wir den Park wieder verlassen, ein Stückchen zurück fahren und dann in den einzigen Park mit „freilebenden“ Rhinos. Das war auch noch mal echt toll. Denn man ist ein Stück in den Park reingefahren und dann aber zu Fuß zu den Rhinos hin. Das war echt eindrucksvoll, den Tieren so nah zu sein! (Witzig war auch, dass sie in meiner Erinnerung viel größer waren… aber klar – das letzte Mal war ich ca. 8 (?) Jahre alt, als ich vor einem Rhino stand!)
Danach ging es wieder die lange Strecke zurück nach Kampala – zum Glück hat uns Isaac noch nach Entebbe heimgefahren, denn es war schon dunkel als wir in Kampala waren… und das kann tödlich enden für ein paar Muzugu-Girls!

Alles in allem also ein sehr schönes Wochenende! Es ist auch echt spannend was für Leute man so kennenlernt. Ich habe sehr interessante und unterschiedliche Gespräche geführt. Und natürlich, ganz nach Ugandischer Art, Handynummern ausgetauscht! ;-)

Das letzte Highlight an jenem Wochenende: Zu Hause angekommen erwartete uns schon unser neuster Zuwachs: Jana. Ebenfalls eine Freiwillige, die vor hat, ein halbes Jahr zu bleiben. Welcome!

Mittwoch, 12. September 2012

Die ersten Tage

Mittlerweile bin ich nun schon fünf Tage hier. Ein Wochenende, an dem ich viel von Entebbe gesehen habe, und drei mehr oder weniger normale Arbeitstage.

Ein „normaler“ Arbeitstag bedeutet von 8-14Uhr und von 16-18Uhr arbeiten. Das heißt, den „Aunties“ unter die Arme greifen: beim wickeln, waschen, füttern etc. zu helfen und sonst eben die 20 Kinder beschäftigen. Dass das ganz schön anstrengend ist, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen ;-). Man hat natürlich auch noch den Nachteil „neu“ zu sein – das heißt, die Kinder testen fleißig ihre Grenzen bei „Auntie Rebekka“ aus. Und man kann Sachen hundert mal sagen, sie grinsen einen nur an… Aber ich bin zuversichtlich, dass sich das mit der Zeit ändert und normalisiert ;-).

Einen eher „unnormalen“ Arbeitstag hatten wir am Dienstag. Das BabiesHome möchte demnächst auch Homeschooling anbieten. Also haben wir den dazu auserkorenen Raum/Haus gestrichen. Allerdings auf afrikanisch ;-): Keine richtige Abdeckung von Boden oder ähnlichem, kein Abkleben von Lichtschaltern oder Fenstern…, keine Richtige Wandfarbe (sondern eine Art Lack)… und die Leiter… Ha ha ha… guckt euch die Bilder an! Es war sehr abenteuerlich : -)!

Am selben Tag hat uns Auntie Furtunate noch auf einen kleinen Ausflug mitgenommen. Sie arbeitet dreimal die Woche im BabiesHome, arbeitet dann noch wo anders und trainiert die Rugby-Mädchenmannschaft von Entebbe! Und da hat sie uns mitgenommen. Es war echt witzig und hat riesigen Spaß gemacht… UND es war anstrengend! Insbesondere für mich, die vor allem in der Nach-Abi-Zeit eher wenig Sport getrieben hat… ;-). Sowieso mache ich hier echt viel Sport mit dem ständigen Fahrradfahren und Kinder durch die Gegend tragen usw. Auf jeden Fall habe ich vor da einmal in der Woche mit zu trainieren! Mal sehn, ob das klappt, weil das Training Nachmittags/Abends ist und es aber schon um 19Uhr dunkel wird und ich somit nachts draußen rumlaufen müsste bzw. Boda fahren müsste… und man das als Muzungu lieber sein lässt. Na ja, mal sehn…

Ah ja… das Wetter. Es ist grade Regenzeit. Das heißt, es regnet mindestens einmal am Tag für ein paar Stunden und nachts meistens auch. Abends fällt dann auch öfters der Strom aus, was aber nicht weiter tragisch ist, da wir mit Gas kochen… und das Wasser eh immer kalt ist (was zum duschen gaaaaaaaaaanz schrecklich für mich ist! Es wird ne ganze Weile dauern, bis ich mich daran gewöhnt habe!). So kam es auch schon vor, dass ich mit Wollsocken, langer Hose und Flies, abends/morgens im Wohnzimmer saß… Aber solang es nicht schneit, ist alles in Ordnung! ;-)
Wenn dann allerdings die Sonne rauskommt, wird es sehr schnell, sehr warm! Die Luftfeuchtigkeit lässt sich auch aushalten – ich hab sie mir schlimmer vorgestellt!

Morgen früh werde ich nach Kampala fahren und gucken, dass ich mein Visum (für ein Jahr) bekomme, dann geht’s von Kampala aus 3 Tage auf Safari! Yeah! : -) Das ich das jetzt schon mache, hat den Hintergrund, dass Anna in zwei Wochen schon wieder geht und da alleine gehen blöd ist, haben Siri und ich uns erbarmt mit zu gehn ;-).
Ich werde natürlich berichten wie’s war! : -)

Samstag, 8. September 2012

Königsfeld – Stuttgart – London – London – London - … ENTEBBE!

Wenn man es nicht eilig hat, von A nach B zu kommen, kann ich die British Airways  nur wärmstens weiterempfehlen:
Es ist nicht nur so, dass man quer durch die Gegend fliegt (Stuttgart – London – Entebbe), sondern aufgrund defekter Flugmaschinen auch mal einen kleinen Zwischenaufenthalt im Hotel hat. Dort kann man dann aber auf Kosten der Fluggesellschaft (fast) alle Luxusangebote wahrnehmen – natürlich erst nachdem man ca. eine Stunde auf seinen Koffer gewartet hat und 10 mal durch das ganze Terminal gelaufen ist und jeder (natürlich absolut kompetente) Mitarbeiter einem was anderes erzählt, so dass man sich letztendlich dazu entschließen muss, der Mehrheit zu glauben und das nächsten Flugzeug doch erst 24 Stunden und nicht 12 Stunden später fliegt.

Wie dem auch sei, ich bin, nach einer Nacht auf einer mindestens 30cm-dicken Matratze und einem Bad in der Badewanne meines Londoner Hotels, gut in Entebbe angekommen. Ich hab auch mein Visum für 3 Monate erhalten und hoffe, dass ich in dieser Zeit noch ein (Halb-) Jahresvisum bekomme.
Meine zwei momentanen Mitbewohnerinnen Anna und Siri haben mich freundlicherweise vom Flughafen abgeholt und mich dann auch gleich in die „Stadt“ mitgenommen. So habe ich schon ein paar Märkte gesehen, versucht ein Fahrrad zu kaufen (gab aber grade keins in meiner Größe), mir eine neue Handynummer besorgt, mit einem Massentaxi (Matatu) und einem „Mofa-Taxi“ (Bodo) gefahren, Chapati gegessen (Pfannkuchen mit Ei und Tomate zu einem Wrap gefaltet), im Supermarkt eingekauft und zuletzt vom Regen überrascht worden, sodass ich mir die Dusche auch gleich sparen konnte ;-)

Die Kinder hab ich nur teilweise kennengelernt, da ja gerade Wochenende ist und wir somit nicht arbeiten müssen. Aber die, die ich schon kennengelernt hab, waren sehr begeistert – noch eine „Muzungu“, die man 8 Stunden am Tag beschäftigen kann ;-).

Mein neues Zuhause ist überraschend groß: Neben den 3 Zimmern mit jeweils eigenem Bad gibt es noch ein Wohn-/Esszimmer (mit extra Nische für den ziemlich großen Kühlschrank) und eine Küche. Es gibt zwar kein warm Wasser – aber hey… man kann nicht alles haben ;-) Dafür hat es aber relativ konstant Strom (es sei denn, es regnet) und einen Gasherd gibt es auch!

Also ich denke, ich kann es hier ein Jahr aushalten! : -)