Dienstag, 23. Oktober 2012

Wir gehen in den Zoo…

Wenn man im Reiseführer die Sehenswürdigkeiten in Entebbe nachschlägt, werden eigentlich zwei Sachen (besonders) erwähnt: Der Botanische Garten (in dem ich schon war… der auch ganz nett ist, aber verhältnismäßig langweilig, es sei denn man steht auf Bäume und Vögel und ein paar Affen ;-) ) und das „Wildlife Education Center“ – der Zoo. Letzteres haben Johanna und ich vor zwei Wochen besucht. Nicht nur, um mal dort gewesen zu sein, sondern auch um zu gucken, ob er sich für einen Ausflug mit den Kindern eignet. Das Resultat: es lohnt sich! Denn es ist nicht einfach nur ein Zoo mit ein paar Tierchen… sondern tatsächlich ein Bildungscenter: Wenn man beispielsweise mit Schulklassen hingeht, gibt es am Anfang in einem extra dafür vorgesehen Raum eine Art Briefing, in dem die Kinder über die Tiere und alles was mit ihnen zu tun hat aufgeklärt werden. Das hört sich jetzt vielleicht etwas unnötig an, aber Tatsache ist, dass viele Ugander (nicht nur die Kinder) keine Ahnung von den Tieren in ihrem Land haben, von Tierschutz etc. ganz zu schweigen. Ein Zoo dieser Art ist in Uganda sehr selten (wenn es nicht sogar der einzige ist), von den ganzen Nationalparks mal abgesehen. Deshalb reist der Zoo mit jeweils ein paar Tieren (sogar mit Löwin!) durch das Land und besucht Schulen (in wie weit das jedoch tierfreundlich ist…darüber lässt sich auch streiten…).
Auf jeden Fall hat man auch die Möglichkeit ohne dieses Briefing gut informiert zu werden, dank unzähliger sehr schön gestalteten Tafeln und Wänden! Auch die Tiervielfalt ist beeindruckend: Löwen, Nashörner, Zebras, Sträuße, Antilopen, Chimpanzen, Giraffen (obwohl wir die nicht gesehen haben), Schlangen, Krokodiele, Vögel, Otter,…
Da haben wir dann unseren Samstagvormittag verbracht und es war echt schön!
Der einzige Haken, es ist (für Touristen, die auf der Preisliste gerne auch als „rest of the world“ betitelt werden ;-) ) ziemlich teuer, so dass wir nicht mit jeweils ein paar Kindern einmal die Woche in den Zoo können, das ist finanziell einfach nicht tragbar. Aber wir planen einen Samstagsausflug mit den fünf älteren Kindern und vielleicht noch ein extra Betreuer in ein paar Wochen. Vielleicht bekommen wir es auch dank gewisser Connections etwas billiger… ;-) Jaja, die Vetternwirtschaft lässt grüßen…

Auf unserem Rückweg haben wir dann noch den einzigen Metzger (oder zumindest den einzig guten Metzger) in Entebbe ausfindig gemacht, der neben einer großen Auswahl an Fleisch auch Käse hat – Ich war wie im Himmel! :-) Denn Käse ist hier wirklich Rarität (zwar gibt’s den auch vereinzelt im Supermarkt, aber da ist er nicht sooo gut) und deshalb auch verhältnismäßig teuer. Aber ab und zu kann man sich das schon mal gönnen ;-) Vor allem da wir seit letzten Montag auch die Möglichkeit haben den Käse und das Fleisch sachgemäß aufzubewahren: im jetzt funktionierenden Kühlschrank! YEAH! Die Lösung dieses Problems war wie so oft nach dem Motto: wenn du willst dass es funktioniert und dass es bald funktioniert – kümmere die SELBER drum! Eigentlich haben wir nur einen neuen Stabilizer gebraucht, weil der Alte einen der letzten Stromausfälle nicht überlebt hat und EIGENTLICH ist es nicht unsere Aufgabe, einen neuen zu besorgen. Also sind wir zu unserer Chefin gegangen und haben ihr unser Problem vorgetragen. Nach zwei Wochen ohne veränderung habe ich schon vorgeschlagen den Stabilizer selber zu kaufen und dann das Geld zurückbekomme – aus irgendeinem Grund ging das aber nicht. Nach weiteren zwei Wochen war es mir dann zu blöd. Nochmal hingegangen und nachgehakt…. Und nach einigem hin und her kam der Vorschlag, dass ich den auch kaufen könnte und man mir das Geld dann dafür geben würde… ACH WIRKLICH?! Wie auch immer… In die Stadt gefahren, Stabilizer gekauft (auch relativ teuer!) und der Kühlschrank läuft wieder! Jippiyayeah! :-)

Einer weiteren Veränderung unterzogen wir unsere Terrasse, die wir bis jetzt nur zum Wäscheaufhängen genutzt hatten: Schon bei meiner Ankunft habe ich zwei ziemlich schmutzige Liegestühle entdeckt… die haben Johanna und ich auf Vordermann gebracht, uns noch einen „Tisch“ alias Stein im Garten gesucht… und fertig war die Chiller-Terrasse mit gratis Urlaubsfeeling. Die Aussicht ist zwar nicht ganz so toll (Blick auf die Schule), aber es ist eine willkommene Abwechslung zum Wohnzimmer UND – riesen Bonus: keine Kinder, die halten sich auf der anderen Seite unseres Hauses auf!
Dafür haben wir seit gut einer Woche eine neue Geräuschkulisse, denn unmittelbar neben uns sind 100 Hühner eingezogen (sie sagen zumindest es seien 100, es sieht aber nach deutlich weniger aus!). Die gackern ganz munter vor sich hin… sind aber leiser als wir zuerst befürchteten! Somit werden wir neben unserer eigenen Milch (bis jetzt noch von nur zwei Kühen, die aber noch auf 10 aufgestockt werden sollen), auch bald unsere eigenen Eier. Leider profitieren wir davon noch nicht, denn die Milch ist zuallererst für die Kinder, wenn dann aber genug da ist, werden Milch und Eier auch verkauft – und DANN komme ich auch wieder in den Genuss von frischer Milch (die ich bis jetzt nur aus Tüten trinke…)!

Eigentlich bekommt man alle notwenigen Sachen auf der Straße, weshalb wir nur selten in den Supermarkt gehen – was auch daran liegt, dass der Supermarkt in der Stadt ist… und da müsste man erst mal hinfahren etc… und ich bin nach wie vor eher faul bzw. ich vermeide es unnötig Energie zu verschwenden ;-). Bei uns gibt’s ganz in der Nähe, also so 5 Minuten laufen, eine kleine Einkaufsstraße mit vielen kleinen … „Läden“ kann man es eigentlich nicht nennen… Holzhüttchen, die dann alles Mögliche verkaufen: meistens Gemüse und Obst, aber auch „Brötchen“ (die sind vergleichbar mit den Milchbrötchen in Deutschland), Salz, Zucker, Gewürze, Milch, Kaffee, Tee, Fanta, Coke, Wasser, Eier, Butter (bzw. Margarine), Honig, Klopapier, Shampoo, Seife, Waschmittel, DVDs,… man kann auch neue Flipflops oder andere Schuhe sowie Klamotten kaufen! Also im Prinzip alles was man normal so braucht.
Im Supermarkt findet man dann eben eine größere Auswahl der genannten Sachen, außerdem noch ein Haufen anderes Zeug (auch so europäische Sachen wie Nutella ;-) ). Z.B. hat jeder Supermarkt eine kleine Haushalts- und Schreibwarenabteilung – und natürlich (gekühlten) Alkohol :-) (wobei man beispielsweise Schnaps auch an der Straße kaufen kann). Diese Woche waren wir in einem großen Supermarkt in Kitoro (einem Stadtteil von Entebbe), dieser Supermarkt unterscheidet sich zwar quadratmetermäßig nicht von den anderen, vom Inhalt her aber erheblich! Auf engstem Raum (es können keine zwei Personen nebeneinander in einem Gang stehen!) wird die Ware bis unter die Decke gestapelt! Man kann also hundert Mal einen Gang durchlaufen und findet JEDES MAL etwas Neues! Man braucht auch dementsprechend lange bis man seinen Einkaufzettel abgearbeitet hat. Aber bis auf Bücher kann man hier echt alles finden! Sogar Vollkornbrot haben wir gekauft! Jedoch ist alles europäische (Nutella, Pesto, Nivea-Produkte, etc.) sehr teuer: somit kostet ein kleines Nutella Glas über 3€! Für das Geld kann ich 2 Mal nach Kampala hin UND zurückfahren (die Strecke Entebbe – Kampala sind etwas über 30km)! Andere Welt…! Auf jeden Fall haben Johanna und ich beschlossen, dass wir uns Nutella zu Weihnachten gönnen… ha ha ha :-)!

Des Weiteren ist die Lehrerin überraschend vor 2 Wochen in der Schule aufgetaucht. Großartig geändert hat sich allerdings nichts! Den Stundenplan, den Johanna und ich ausgearbeitet haben, hat sie mit ein paar kleinen Änderungen übernommen: Sie lernt jetzt jeweils eine halbe Stunde die Zahlen und die Buchstaben mit den Kindern und beaufsichtig sie in der großen Pause – das macht insgesamt 1 ½ Stunden von 5! Den Rest der Zeit unterrichten wir. Zwar gibt es nach der großen Mittagspause noch mal eine Stunde „Unterricht“, der besteht allerdings aus Filmgucken… Das war schon erst mal eine Überraschung, denn eigentlich hatte ich erst befürchtet, dass wir gar nichts mehr machen können in der Schule… und jetzt das. Vor allem weil unsere Chefin extra betont hat, dass wir nicht professionell unterrichten müssen/können, weil das ja auch nicht unsere Aufgabe ist… Wie dem auch sei, ich bin mir noch nicht ganz sicher ob es sich die Lehrerin einfach nur unglaublich einfach macht, in dem sie den Großteil der Arbeit an uns abtritt oder ob sie einfach noch ein bisschen „Einarbeitungszeit“ braucht… wir werden es sehen. Somit kramen Johanna und ich jeden Tag aufs Neue unsere Kindergarten- und Grundschulerinnerungen aus und beschäftigen die Kinder mit malen, basteln, spielen, etc. Wie lange dieser Fundus an Ideen noch reicht, weiß ich nicht, wer also noch ein paar Ideen übrig hat, darf sie mir gerne zukommen lassen! :-)


Ah ja… noch ein kurzer Absatz zum Wetter, um gewisse Leute im Schwarzwald eifersüchtig zu machen ;-):
Ja, hier ist es schön warm! Ich hab jeden Tag so ca. 25-30°C, wobei die nachts auf angenehme 20-25°C abkühlen. Tagsüber ist die Sonne zeitweise so krass, dass man kaum raus kann bzw. will. Es regnet natürlich auch ab und zu mal (häufig auch nachts), aber wenn dann nur 1-2 Stunden und danach ist wieder gut. Und nein, es ist mir nicht zu warm – das ist genau MEIN Wetter! :-)

Freitag, 12. Oktober 2012

It’s time for what…?

… for school!
… for lunch!
… for sleeping!
… for …
… for writing my Blog ;-)

Nun bin ich schon etwas über einen Monat hier und es wird höchste Zeit mal etwas über den Hauptgrund meines Daseins hier zu schreiben: Die Kinder!

Fangen wir mal mit dem kleinsten an: Baby M.*! Er ist jetzt gut 4 Monate alt und das ruhigste Baby dass ich bis jetzt kennengelernt habe! Er ist echt sehr pflegeleicht, schreit nur sehr selten (meistens weil er seine Milch will), schläft viel (wobei ich nicht weiß ob er nachts durchschläft…) und ist immer ganz glücklich, wenn er raus aus dem Bettchen und einen kleinen Spaziergang durch den Garten machen darf! Was allerdings das erstaunlichste an ihm ist: Er kann seine Flasche beim trinken selber halten! Mit 4 Monaten!!!

Dann die anderen 6 „Babies“: Ai. (ca. 9 Monate – ich kann das Alter nur schätzen, weil ich bzw. man allgemein bei manchen nicht weiß, wie alt sie sind!). Sie ist schon eine kleine Prinzessin. Und hat während meinem ersten Monat hier angefangen an der Hand zu laufen und immer wenn sie mich sieht kommt sie angekrabbelt und zieht sich an mir hoch! : -)
Na. und Wa. sind Zwillinge. Ca 1 ½ Jahre alt. Die zwei sind echt ein süßes Paar! Sie streiten natürlich auch, nehmen sich Sachen weg und buhlen um die besten Plätze (die natürlich bei Auntie Bekka sind ;-) ), aber wenn einer heult guckt der andere erst mal, was denn jetzt genau passiert ist. Sie ist auch diejenige, die mich ein bisschen an meine Schwester erinnert: Sie zieht die Nase immer ein bisschen graus und wenn sie dazu lacht, sieht sie aus wie Thesi auf ihren Babybildern (also natürlich nur vom Gesichtsausdruck her…). Sie ist ein richtiger kleiner Sonnenschein… weiß das aber auch sehr gut auszunutzen – wie eigentlich alle Kinder!!!
Dann ist da noch B.. Er ist ungefähr 2 Jahre alt und kam unterernährt hier an (allerdings noch vor meiner Ankunft!). Er spricht noch relativ wenig Englisch und textet einen aufgrund dessen gerne auf Luganda zu – Ich versuche zwar diese Sprache zu lernen… aber soooo schnell geht es dann auch wieder nicht… Immerhin reicht sein englisch dazu aus durch den kompletten Garten „Auntie Rebeeeekkaaaaaaa“ zu schreien und in sein imaginäres Handy (wobei er manchmal auch ein stylisches rosanes zur Verfügung hat) „Hello! How are you?“ hineinfragt… Manchmal realisiert er dabei auch, dass ich (ebenfalls mit meinem imaginären Handy) versuche ihm zu antworten : -).
Und natürlich Bi. (ca. 3 Jahre alt). Bi. ist so eine Komik für sich… Zum einen kann er mich auf die Palme bringen, weil er wirklich NIE hört (die anderen tun das wenigstens ab und zu mal ;-) ) und immer den anderen Sachen wegnimmt und wegrennt… Wenn man ihn dann aber zurechtweist heult er sofort los als ob es nichts mehr zu retten gibt! Also ein echt anstrengendes Kind! Auf der anderen Seite muss ich doch auch oft über ihn lachen: Er hat diesen mega Hundeblick mit den großen, braunen Augen echt super drauf und versucht diese Fähigkeit auch so of wie nur möglich einzusetzen. Meistens läuft es dann wie folgt ab: Irgendwas ist passiert… jetzt kann man richtig beobachten wie es in ihm rattert: Finde ich das nun gut und lache? Oder setzte ich meinen Mitleidsblick auf oder soll ich gleich in Tränen ausbrechen…? Meistens kommt dann erst mal der Hundeblick… der dann doch in ein strahlendes Lächeln übergeht, wenn die Situation es erlaubt. In jedem Fall will er IMMER Aufmerksamkeit, so kommen Wortwechsel wie diese: „Auntie Beeeeettaaaaa!“ (er kann nämlich kein „k“ aussprechen) – „Yes, Biiii....?“ – „Auntie Beeeeettaaaaa!“ – „Yes…“ usw. sehr häufig vor!
Nummer 6 ist unser kleines Sorgenkind: Die A.. A. ist schon 3 Jahre alt, redet allerdings nicht und kann auch noch nicht stehen und laufen (nur mit Hilfe!)… Sie leidet an der Sichelzellenanämie, die in Afrika ca. 40% der Menschen haben (sagt zumindest meine Mini-Recherche in Google). Soweit ich das verstanden habe ist es eine Blutkrankheit bei der ein Teil der roten Blutkörperchen nicht rund sind sondern eben sichelförmig und so die Arterien verstopfen. Das hat unter anderem zur Folge, dass man zeitweise sehr große Schmerzen hat und es eben auch die Entwicklung stört (klar, wenn das Gehirn etc. nicht richtig durchblutet werden kann). In Afrika ist es deshalb so sehr verbreitet, weil man durch diese Krankheit irgendwie gegen den Malarieerreger immun ist (wie gesagt, keine Garantie, dass das alles ganz genau so stimmt…). Auf jeden Fall hat A. aufgrund dessen sowohl gute, als auch schlechte Tage. An den guten lacht sie viel und isst auch … und an den schlechten liegt sie nur rum, will nicht essen und fängt schon an zu heulen, wenn man sie nur berührt… Leider ist diese Krankheit nicht heilbar!

Wenn ich nicht in der Schule bin, bin ich bei den Babies und spiele mit ihnen, wische Pipi weg (weil die Kleinen Tagsüber keine Windel anhaben…) und achte darauf, dass sie sich nicht irgendwie gegenseitig oder selber verletzten (wir haben nämlich zum Beispiel auch einen Kaktus im Garten ;-) und auch vom Trampolin kann man ganz wunderbar herunterfallen…).
Leider kann ich zur Zeit nicht bei den Babies sein, weil ich jetzt für ein paar Wochen immer die Schule machen muss (also zusammen mit Johanna, die seit dem 30.9. auch hier ist und vor hat ein halbes Jahr zu bleiben), weil die anderen zwei Mädels, die eigentlich noch hier sein sollten, abgebrochen haben und Anfang dieser Woche wieder nach Deutschland zurück sind! Ihr Gehen zeigt auch, dass die Arbeit und das Leben hier nicht immer nur einfach sind! Die Kinder zehren an den Nerven und auch an die Kultur und manch seltsame Angewohnheiten der Menschen hier muss man sich erst mal gewöhnen.
Allerdings sind meine Kapazitäten noch nicht erschöpft (obwohl ich jeden Abend sehr, sehr müde in mein Bett falle!) – noch habe ich genug Energie und Motivation hier erst mal eine Weile zu bleiben… mal sehn wie lange noch ;-).

Das Home-Schooling läuft nunmehr seit gut einem Monat. Und nach anfänglichen Schwierigkeiten (welche zum einen daher rührten, dass ich neu war und die Kinder nicht kannte, bzw. sie mich nicht – und zum anderen dass keiner irgendwelche Erfahrungen mit Home-Schooling hat) läuft es aber inzwischen ganz gut. Im Moment „unterrichten“ Johanna und ich noch alleine, bis die Lehrerin soweit ist zu übernehmen. Von uns wird natürlich nicht erwartet professionell zu unterrichten. Wir sollen hauptsächlich die Kinder beschäftigen und ihnen grundlegende Sachen wie Stift und Schere halten/benutzen, Bilder ausmalen, Zahlen und Farben, Früchte und Gemüse sowie Tiere lernen etc. beibringen. Aber das reicht auch schon um die Zeit von 8-13Uhr seeeehr lange erscheinen zu lassen und man danach das Gefühl hat, als hätte man die letzten 24 Stunden nichts anderes gemacht… Johanna und ich haben auch so eine Art Stundenplan erstellt und ein paar Ideen gesammelt und uns und den Kinder damit den Schultag etwas erleichtert.
Es sind zwar nur 9 Kinder (zwischen 3 und 5 oder 6(?) Jahren), aber die wissen schon, wie sie uns auf Trab halten ;-). Da wir nicht das ugandische Strafmaß übernehmen wollen („I will beat you“…) haben wir es auch noch mal etwas schwere den Respekt und damit Gehorsam der Kinder zu bekommen… aber der „Extrastuhl“ vor der Tür und das ins Bett schicken bei Ungehorsam wirkt auch ganz gut ;-).

Auch machen wir ein bis zweimal die Woche nachmittags einen kleinen Ausflug an den Strand oder zur Markthalle mit einem Kind pro Person. Und das gefällt ihnen total! Nicht nur weil sie mal aus dem BabiesHome rauskommen, sondern auch diese Eins-zu-eins-Betreuung tut ihnen unglaublich gut! Und für Johanna und mich ist es ebenfalls eine willkommene Abwechslung : -). Dann wird eine Soda (also meistens Fanta) getrunken und je nachdem ein Kuchen oder Keckse oder auch Bananen gekauft und verzehrt. Und – ganz wichtig – BodaBoda gefahren (also diese Motorräder, die hier als Mini-Taxis dienen)!

Dann gibt es noch fünf große Schulkinder (zwischen 6 und 8 Jahren), die Tagsüber außerhalb zur Schule gehen und erst um 18Uhr wieder zu Hause sind. Die sehe ich also verhältnismäßig selten. Wenn ich sie aber sehe ist die Freude auf beiden Seiten groß : -)

Das ist im Grunde genommen die Arbeit die ich hier leiste. Im Prinzip würde das Ganze hier auch ohne die (praktische) Unterstützung von Freiwilligen wie mir laufen… Wenn man sich allerdings wieder bewusst wird, dass die Kinder hier (zum Großteil) Waisen sind, für die das BabiesHome – wir – einfach ALLES sind: Mutter, Vater, Geschwister, Freunde, nette Omi, strenge Tante, Lehrer,… bekommt das, was ich hier tue einen ganz anderen Wert! Es ist zum einen eine erschreckend große Verantwortung und zum anderen ein unglaublich schönes Gefühl… denn zum ersten Mal mache ich etwas wirklich Sinnvolles!!!

* Aufgrund der Privatsphäre und Schweigepflicht etc. werden nur Abkürzungen der Namen der Kinder verwendet!