Mittwoch, 6. Februar 2013

Without music, life would be a mistake


Friedrich Nietzsche hatte schon recht: Ohne Musik wäre das Leben ein Fehler!
Das Highlight im Januar war mit Abstand der Kauf eines E-Pianos für das BabiesHome. Eine ehemalige Freiwillige hat Spenden gesammelt, hat es aber leider nicht mehr geschafft während ihres Aufenthaltes ein E-Piano zu kaufen. Also wurde mir diese ehrenvolle Aufgabe übertragen – und sie hätte niemand besseren dafür auswählen können ;-) .
Es gibt ein paar „richtige“ Musikshops in Kampala…allerdings hätte das Geld hier nur für ein kleines Keyboard gereicht. Zum Glück gibt es als Alternative noch unzählige „Secondhand“-Shops/ Ramsch-Läden an der Straße, die ich dann mit Hilfe eines ugandischen Freundes durchstöbert habe und doch tatsächlich im hintersten Winkel ein Casio-E-Piano in gutem Zustand gefunden habe. Im Laden gegenüber gab’s dann noch einen passenden Ständer. Lediglich ein Pedal hat noch gefehlt, welches meine Eltern freundlicher Weise bei ihrem Besuch mitbringen werden. Das schwierige war allerdings nicht, ein E-Piano zu kaufen – der Transport hat mir mehr Sorgen gemacht: Wie bekommt man ein E-Piano OHNE Auto die 35km von Kampala nach Entebbe und anschließend in das etwas abseits gelegene BabiesHome? Ganz einfach: E-Piano in den Taxi-Bus durchs Fenster gepackt und anschließen hat sich meine Begleitung mit dem guten Stück auf ein Boda (Motorad-Taxi) gesetzt und es ist tatsächlich heil im BabiesHome angekommen. Ich war im Himmel: Nach vier Monaten ohne Klavier tat es unendlich gut mal wieder Tasten unter den Fingern zu haben :-).
Die Konsequenz eines Pianos ist natürlich, dass die Kinder jetzt auch Unterricht haben wollen/sollen… Meine Premiere als Klavierlehrerin – bin mal gespannt wie ich mich so schlagen werde!

Eine weitere Neuigkeit ist, dass das BabiesHome eine neue Managerin hat: Remmies Schwester Salma ist in Zukunft die neue Chefin vor Ort, denn Remmie wird ab März mit ihrem Baby zu ihrem Mann nach Kampala ziehen und natürlich nach wie vor die Leiterin des BabiesHomes bleiben, sich allerdings anderen Bereichen (Adoptionen, Papierkram etc.) zuwenden. Salma ist Mitte 20, super lieb und sehr sympathisch. Sie kennt das BabiesHome von Anfang an und ist motiviert die ein- oder andere Sache zu verändern/verbessern. Sie ist jetzt auch unsere neue Ansprechperson, falls wir Probleme haben oder auch Missstände im BabiesHome feststellen. Johanna und ich sind sehr froh sie jetzt hier zu haben und sind auch glücklich über Remmies Entscheidung endlich ein bisschen Arbeit abzugeben, wobei wir andererseits auch gespannt sind, wie es wird, wenn sie ab März nicht mehr ständig vor Ort sein wird.

Seit Februar gehen auch wieder die Schulen los. Unsere drei ältesten Kinder gehen jetzt auf Internate. D.h. nur noch 2 Kinder gehen hier auf öffentliche Schulen. Auch unsere kleine Schule hat wieder begonnen, sogar mit Zuwachs: Ein weiteres BabiesHome- Kind kommt in die Schule, also werden wir in Zukunft 10 Schüler haben. Allerdings werden Johanna und ich nicht mehr unterrichten, denn wir haben auch eine zusätzliche, sehr erfahrene Lehrerin angestellt. Mit Hilfe dieser neuen Lehrerin will Remmie in den nächsten Monaten auch eine eigene kleine Schule für die Nachbarschaft aufmachen. Ich bin wirklich sehr gespannt was da noch alles auf uns zukommt!
Unterstützung bei der ganzen Schul-Sache und auch beim Lehrplan bekommen wir der Amerikanerin Sandy, die das BabiesHome nun schon seit 2 Jahren vor Ort unterstützt und auch in Entebbe wohnt. Natürlich läuft bei solchen Sachen nicht alles glatt, schon gar nicht wenn Ausländer mit den Ugandern hier „zusammenarbeiten“… Der Stundenplan wurde zwar mit Remmie abgesprochen nicht aber mit der Lehrerin. So kam es, dass bei dem Breefing sogenannte „Ideen“ vorgestellt wurden, die aber in Wirklichkeit ein voll ausgearbeitetes Konzept waren, welches keinen Platz für Änderungen zuließ. Zumindest vorerst. Der erste Monat war komplett ausgearbeitet– also kann man rein theoretisch nach diesem ersten Monat Änderungen vornehmen. Leider kam das nicht immer so rüber… und so war es wieder einmal die typische Weiße-zeigen-Schwarzen-wie-es-RICHTIG-geht-Vorstellung… und das ist sehr schade. Denn im Prinzip ist es eine sehr gute Idee, den ugandischen Lehrplan etwas aufzupuschen und auch westliche Elemente einzubauen, für den Fall eine Adoption… Na ja... letztendlich ist es die Lehrerin, die unterrichtet und wir haben sie auch noch mal bestärkt den Unterricht so zu gestalten – mit ihren Methoden –  wie sie es für richtig hält, inhaltlich jedoch dem Konzept zu folgen… Wir werden sehn…

Ich privat habe mal wieder meine Sportart gewechselt: Ich habe mein Rugby-Karriere aufgegeben und werde jetzt Basketball-Star ;-). In der Realität sieht das Ganze dann so aus:  einmal die Woche werfe ich ein paar Körbe zusammen mit Freunden von mir und manchmal ist auch ein kleines Spiel mitdrin :-D . Unter anderen ist auch einer dabei der einfach mal so, ganz locker an den Korb springt und den Ball direkt hineinbefördert (dunking)… da weiß man dann wieder wo man steht ;-).