Friedrich Nietzsche hatte
schon recht: Ohne Musik wäre das Leben ein Fehler!
Das Highlight im Januar
war mit Abstand der Kauf eines E-Pianos für das BabiesHome. Eine ehemalige
Freiwillige hat Spenden gesammelt, hat es aber leider nicht mehr geschafft
während ihres Aufenthaltes ein E-Piano zu kaufen. Also wurde mir diese
ehrenvolle Aufgabe übertragen – und sie hätte niemand besseren dafür auswählen
können ;-) .
Es gibt ein paar
„richtige“ Musikshops in Kampala…allerdings hätte das Geld hier nur für ein
kleines Keyboard gereicht. Zum Glück gibt es als Alternative noch unzählige
„Secondhand“-Shops/ Ramsch-Läden an der Straße, die ich dann mit Hilfe eines
ugandischen Freundes durchstöbert habe und doch tatsächlich im hintersten
Winkel ein Casio-E-Piano in gutem Zustand gefunden habe. Im Laden gegenüber gab’s
dann noch einen passenden Ständer. Lediglich ein Pedal hat noch gefehlt,
welches meine Eltern freundlicher Weise bei ihrem Besuch mitbringen werden. Das
schwierige war allerdings nicht, ein E-Piano zu kaufen – der Transport hat mir
mehr Sorgen gemacht: Wie bekommt man ein E-Piano OHNE Auto die 35km von Kampala
nach Entebbe und anschließend in das etwas abseits gelegene BabiesHome? Ganz
einfach: E-Piano in den Taxi-Bus durchs Fenster gepackt und anschließen hat
sich meine Begleitung mit dem guten Stück auf ein Boda (Motorad-Taxi) gesetzt
und es ist tatsächlich heil im BabiesHome angekommen. Ich war im Himmel: Nach
vier Monaten ohne Klavier tat es unendlich gut mal wieder Tasten unter den
Fingern zu haben :-).
Die Konsequenz eines
Pianos ist natürlich, dass die Kinder jetzt auch Unterricht haben
wollen/sollen… Meine Premiere als Klavierlehrerin – bin mal gespannt wie ich
mich so schlagen werde!
Eine weitere Neuigkeit
ist, dass das BabiesHome eine neue Managerin hat: Remmies Schwester Salma ist
in Zukunft die neue Chefin vor Ort, denn Remmie wird ab März mit ihrem Baby zu
ihrem Mann nach Kampala ziehen und natürlich nach wie vor die Leiterin des
BabiesHomes bleiben, sich allerdings anderen Bereichen (Adoptionen, Papierkram
etc.) zuwenden. Salma ist Mitte 20, super lieb und sehr sympathisch. Sie kennt
das BabiesHome von Anfang an und ist motiviert die ein- oder andere Sache zu
verändern/verbessern. Sie ist jetzt auch unsere neue Ansprechperson, falls wir
Probleme haben oder auch Missstände im BabiesHome feststellen. Johanna und ich
sind sehr froh sie jetzt hier zu haben und sind auch glücklich über Remmies
Entscheidung endlich ein bisschen Arbeit abzugeben, wobei wir andererseits auch
gespannt sind, wie es wird, wenn sie ab März nicht mehr ständig vor Ort sein
wird.
Seit Februar gehen auch
wieder die Schulen los. Unsere drei ältesten Kinder gehen jetzt auf Internate.
D.h. nur noch 2 Kinder gehen hier auf öffentliche Schulen. Auch unsere kleine
Schule hat wieder begonnen, sogar mit Zuwachs: Ein weiteres BabiesHome- Kind
kommt in die Schule, also werden wir in Zukunft 10 Schüler haben. Allerdings
werden Johanna und ich nicht mehr unterrichten, denn wir haben auch eine
zusätzliche, sehr erfahrene Lehrerin angestellt. Mit Hilfe dieser neuen
Lehrerin will Remmie in den nächsten Monaten auch eine eigene kleine Schule für
die Nachbarschaft aufmachen. Ich bin wirklich sehr gespannt was da noch alles
auf uns zukommt!
Unterstützung bei der
ganzen Schul-Sache und auch beim Lehrplan bekommen wir der Amerikanerin Sandy,
die das BabiesHome nun schon seit 2 Jahren vor Ort unterstützt und auch in
Entebbe wohnt. Natürlich läuft bei solchen Sachen nicht alles glatt, schon gar
nicht wenn Ausländer mit den Ugandern hier „zusammenarbeiten“… Der Stundenplan
wurde zwar mit Remmie abgesprochen nicht aber mit der Lehrerin. So kam es, dass
bei dem Breefing sogenannte „Ideen“ vorgestellt wurden, die aber in
Wirklichkeit ein voll ausgearbeitetes Konzept waren, welches keinen Platz für
Änderungen zuließ. Zumindest vorerst. Der erste Monat war komplett
ausgearbeitet– also kann man rein theoretisch nach diesem ersten Monat
Änderungen vornehmen. Leider kam das nicht immer so rüber… und so war es wieder
einmal die typische Weiße-zeigen-Schwarzen-wie-es-RICHTIG-geht-Vorstellung… und
das ist sehr schade. Denn im Prinzip ist es eine sehr gute Idee, den
ugandischen Lehrplan etwas aufzupuschen und auch westliche Elemente einzubauen,
für den Fall eine Adoption… Na ja... letztendlich ist es die Lehrerin, die
unterrichtet und wir haben sie auch noch mal bestärkt den Unterricht so zu
gestalten – mit ihren Methoden – wie sie
es für richtig hält, inhaltlich jedoch dem Konzept zu folgen… Wir werden sehn…
Ich privat habe mal wieder
meine Sportart gewechselt: Ich habe mein Rugby-Karriere aufgegeben und werde
jetzt Basketball-Star ;-). In der Realität sieht das Ganze dann so aus: einmal die Woche werfe ich ein paar Körbe
zusammen mit Freunden von mir und manchmal ist auch ein kleines Spiel mitdrin
:-D . Unter anderen ist auch einer dabei der einfach mal so, ganz locker an den
Korb springt und den Ball direkt hineinbefördert (dunking)… da weiß man dann
wieder wo man steht ;-).