… for school!
… for lunch!
… for sleeping!
… for …
… for writing my Blog ;-)
Nun bin ich schon etwas
über einen Monat hier und es wird höchste Zeit mal etwas über den Hauptgrund
meines Daseins hier zu schreiben: Die Kinder!
Fangen wir mal mit dem
kleinsten an: Baby M.*! Er ist jetzt gut 4 Monate alt und das ruhigste Baby
dass ich bis jetzt kennengelernt habe! Er ist echt sehr pflegeleicht, schreit
nur sehr selten (meistens weil er seine Milch will), schläft viel (wobei ich
nicht weiß ob er nachts durchschläft…) und ist immer ganz glücklich, wenn er
raus aus dem Bettchen und einen kleinen Spaziergang durch den Garten machen
darf! Was allerdings das erstaunlichste an ihm ist: Er kann seine Flasche beim
trinken selber halten! Mit 4 Monaten!!!
Dann die anderen 6
„Babies“: Ai. (ca. 9 Monate – ich kann das Alter nur schätzen, weil ich bzw.
man allgemein bei manchen nicht weiß, wie alt sie sind!). Sie ist schon eine
kleine Prinzessin. Und hat während meinem ersten Monat hier angefangen an der Hand
zu laufen und immer wenn sie mich sieht kommt sie angekrabbelt und zieht sich
an mir hoch! : -)
Na. und Wa. sind
Zwillinge. Ca 1 ½ Jahre alt. Die zwei sind echt ein süßes Paar! Sie
streiten natürlich auch, nehmen sich Sachen weg und buhlen um die besten Plätze
(die natürlich bei Auntie Bekka sind ;-) ), aber wenn einer heult guckt der
andere erst mal, was denn jetzt genau passiert ist. Sie ist auch diejenige, die mich ein bisschen an meine Schwester erinnert: Sie zieht die Nase
immer ein bisschen graus und wenn sie dazu lacht, sieht sie aus wie Thesi auf
ihren Babybildern (also natürlich nur vom Gesichtsausdruck her…). Sie ist ein
richtiger kleiner Sonnenschein… weiß das aber auch sehr gut auszunutzen – wie
eigentlich alle Kinder!!!
Dann ist da noch B.. Er
ist ungefähr 2 Jahre alt und kam unterernährt hier an (allerdings noch vor
meiner Ankunft!). Er spricht noch relativ wenig Englisch und textet einen
aufgrund dessen gerne auf Luganda zu – Ich versuche zwar diese Sprache zu
lernen… aber soooo schnell geht es dann auch wieder nicht… Immerhin reicht sein
englisch dazu aus durch den kompletten Garten „Auntie Rebeeeekkaaaaaaa“ zu
schreien und in sein imaginäres Handy (wobei er manchmal auch ein stylisches
rosanes zur Verfügung hat) „Hello! How are you?“ hineinfragt… Manchmal
realisiert er dabei auch, dass ich (ebenfalls mit meinem imaginären Handy)
versuche ihm zu antworten : -).
Und natürlich Bi. (ca. 3
Jahre alt). Bi. ist so eine Komik für sich… Zum einen kann er mich auf die
Palme bringen, weil er wirklich NIE hört (die anderen tun das wenigstens ab und
zu mal ;-) ) und immer den anderen Sachen wegnimmt und wegrennt… Wenn man ihn
dann aber zurechtweist heult er sofort los als ob es nichts mehr zu retten gibt!
Also ein echt anstrengendes Kind! Auf der anderen Seite muss ich doch auch oft
über ihn lachen: Er hat diesen mega Hundeblick mit den großen, braunen Augen
echt super drauf und versucht diese Fähigkeit auch so of wie nur möglich
einzusetzen. Meistens läuft es dann wie folgt ab: Irgendwas ist passiert… jetzt
kann man richtig beobachten wie es in ihm rattert: Finde ich das nun gut und
lache? Oder setzte ich meinen Mitleidsblick auf oder soll ich gleich in Tränen
ausbrechen…? Meistens kommt dann erst mal der Hundeblick… der dann doch in ein
strahlendes Lächeln übergeht, wenn die Situation es erlaubt. In jedem Fall will
er IMMER Aufmerksamkeit, so kommen Wortwechsel wie diese: „Auntie
Beeeeettaaaaa!“ (er kann nämlich kein „k“ aussprechen) – „Yes, Biiii....?“ –
„Auntie Beeeeettaaaaa!“ – „Yes…“ usw. sehr häufig vor!
Nummer 6 ist unser kleines
Sorgenkind: Die A.. A. ist schon 3 Jahre alt, redet allerdings nicht und
kann auch noch nicht stehen und laufen (nur mit Hilfe!)… Sie leidet an der
Sichelzellenanämie, die in Afrika ca. 40% der Menschen haben (sagt zumindest
meine Mini-Recherche in Google). Soweit ich das verstanden habe ist es eine
Blutkrankheit bei der ein Teil der roten Blutkörperchen nicht rund sind sondern
eben sichelförmig und so die Arterien verstopfen. Das hat unter anderem zur
Folge, dass man zeitweise sehr große Schmerzen hat und es eben auch die
Entwicklung stört (klar, wenn das Gehirn etc. nicht richtig durchblutet werden
kann). In Afrika ist es deshalb so sehr verbreitet, weil man durch diese
Krankheit irgendwie gegen den Malarieerreger immun ist (wie gesagt, keine
Garantie, dass das alles ganz genau so stimmt…). Auf jeden Fall hat A.
aufgrund dessen sowohl gute, als auch schlechte Tage. An den guten lacht sie
viel und isst auch … und an den schlechten liegt sie nur rum, will nicht essen
und fängt schon an zu heulen, wenn man sie nur berührt… Leider ist diese
Krankheit nicht heilbar!
Wenn ich nicht in der
Schule bin, bin ich bei den Babies und spiele mit ihnen, wische Pipi weg (weil
die Kleinen Tagsüber keine Windel anhaben…) und achte darauf, dass sie sich
nicht irgendwie gegenseitig oder selber verletzten (wir haben nämlich zum
Beispiel auch einen Kaktus im Garten ;-) und auch vom Trampolin kann man ganz
wunderbar herunterfallen…).
Leider kann ich zur Zeit
nicht bei den Babies sein, weil ich jetzt für ein paar Wochen immer die Schule
machen muss (also zusammen mit Johanna, die seit dem 30.9. auch hier ist und
vor hat ein halbes Jahr zu bleiben), weil die anderen zwei Mädels, die
eigentlich noch hier sein sollten, abgebrochen haben und Anfang dieser Woche
wieder nach Deutschland zurück sind! Ihr Gehen zeigt auch, dass die Arbeit und
das Leben hier nicht immer nur einfach sind! Die Kinder zehren an den Nerven
und auch an die Kultur und manch seltsame Angewohnheiten der Menschen hier muss
man sich erst mal gewöhnen.
Allerdings sind meine
Kapazitäten noch nicht erschöpft (obwohl ich jeden Abend sehr, sehr müde in
mein Bett falle!) – noch habe ich genug Energie und Motivation hier erst mal
eine Weile zu bleiben… mal sehn wie lange noch ;-).
Das Home-Schooling läuft
nunmehr seit gut einem Monat. Und nach anfänglichen Schwierigkeiten (welche zum
einen daher rührten, dass ich neu war und die Kinder nicht kannte, bzw. sie
mich nicht – und zum anderen dass keiner irgendwelche Erfahrungen mit
Home-Schooling hat) läuft es aber inzwischen ganz gut. Im Moment „unterrichten“
Johanna und ich noch alleine, bis die Lehrerin soweit ist zu übernehmen. Von
uns wird natürlich nicht erwartet professionell zu unterrichten. Wir sollen
hauptsächlich die Kinder beschäftigen und ihnen grundlegende Sachen wie Stift und
Schere halten/benutzen, Bilder ausmalen, Zahlen und Farben, Früchte und Gemüse
sowie Tiere lernen etc. beibringen. Aber das reicht auch schon um die Zeit von
8-13Uhr seeeehr lange erscheinen zu lassen und man danach das Gefühl hat, als
hätte man die letzten 24 Stunden nichts anderes gemacht… Johanna und ich haben
auch so eine Art Stundenplan erstellt und ein paar Ideen gesammelt und uns und
den Kinder damit den Schultag etwas erleichtert.
Es sind zwar nur 9 Kinder
(zwischen 3 und 5 oder 6(?) Jahren), aber die wissen schon, wie sie uns auf
Trab halten ;-). Da wir nicht das ugandische Strafmaß übernehmen wollen („I
will beat you“…) haben wir es auch noch mal etwas schwere den Respekt und damit
Gehorsam der Kinder zu bekommen… aber der „Extrastuhl“ vor der Tür und das ins
Bett schicken bei Ungehorsam wirkt auch ganz gut ;-).
Auch machen wir ein bis zweimal
die Woche nachmittags einen kleinen Ausflug an den Strand oder zur Markthalle
mit einem Kind pro Person. Und das gefällt ihnen total! Nicht nur weil sie mal
aus dem BabiesHome rauskommen, sondern auch diese Eins-zu-eins-Betreuung tut
ihnen unglaublich gut! Und für Johanna und mich ist es ebenfalls eine
willkommene Abwechslung : -). Dann wird eine Soda (also meistens Fanta) getrunken
und je nachdem ein Kuchen oder Keckse oder auch Bananen gekauft und verzehrt.
Und – ganz wichtig – BodaBoda gefahren (also diese Motorräder, die hier als
Mini-Taxis dienen)!
Dann gibt es noch fünf
große Schulkinder (zwischen 6 und 8 Jahren), die Tagsüber außerhalb zur Schule
gehen und erst um 18Uhr wieder zu Hause sind. Die sehe ich also verhältnismäßig
selten. Wenn ich sie aber sehe ist die Freude auf beiden Seiten groß : -)
Das ist im Grunde genommen
die Arbeit die ich hier leiste. Im Prinzip würde das Ganze hier auch ohne die
(praktische) Unterstützung von Freiwilligen wie mir laufen… Wenn man sich
allerdings wieder bewusst wird, dass die Kinder hier (zum Großteil) Waisen
sind, für die das BabiesHome – wir – einfach ALLES sind: Mutter, Vater,
Geschwister, Freunde, nette Omi, strenge Tante, Lehrer,… bekommt das, was ich
hier tue einen ganz anderen Wert! Es ist zum einen eine erschreckend große
Verantwortung und zum anderen ein unglaublich schönes Gefühl… denn zum ersten
Mal mache ich etwas wirklich Sinnvolles!!!
* Aufgrund der Privatsphäre und Schweigepflicht etc. werden nur Abkürzungen der Namen der Kinder verwendet!
* Aufgrund der Privatsphäre und Schweigepflicht etc. werden nur Abkürzungen der Namen der Kinder verwendet!
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