Es ist schon ein Weilchen
her, dass ich meinen Blog aktualisiert habe, ich weiß. Tut mir leid, aber auch
8 Monate Uganda können die Grundfesten eines Charakters nicht ändern, die da
sind: Faulheit – ganz nach dem Prinzip „Ach… das mache ich morgen“.
Na ja – ca. 60 „morgen“
später, bringe ich euch mal wieder auf den neusten Stand:
Die Arbeit im BabiesHome
an sich läuft eigentlich gut. Sie bekommt langsam Alltags-Flair. Klar, wissen
die Kinder immer, wie sie mich auf die Palme bringen können – vor allem da
gerade wieder Ferien sind und somit alle 25 Kinder IMMER da sind… Das raubt
einem dann schon den einen oder anderen Nerv. Kleine Abwechslungen sind deshalb
immer willkommen…
Und so kam Ostern:
Zwei deutsche Mädels (von
dem Unterstützerkreis, mit dem ich hier bin, also quasi meine Bosse ;-) ) und
ich haben beschlossen den Ostersamstag einzuführen und mit den Kids Eier zu
bemalen und Osterhasen aus Klopapierrollen zu basteln. Es war ein Super-Chaos…
aber es hat auch Spaß gemacht – vor allem den Kindern!
Nach Ostern bekam das
BabiesHome außerdem noch 3 Neuzugänge. Zwei Brüder (ca. 2 Jahre und 10 Monate)
und ein Mädchen (ca. 3 Jahre). Die Jungs kommen nicht aus der Gegend hier und
sprechen deshalb nicht nur kein Englisch, sondern auch kein Luganda, was die
ganze Eingliederungssache etwas erschwert. Es ist aber dann doch echt
erstaunlich, wie schnell er englisch lernt und spricht! Das Mädchen kann auch
kein Englisch, dafür aber Luganda. Sie ist sowieso sehr aufgeweckt und nennt
mich außerdem „Auntie Pepper“ (Tante Paprika/Pfeffer)…
Nebenher kamen und gingen
dann noch einige andere kleine Abwechslungen, wie z.B. die Ausflüge mit
Johannas Eltern (die zwei Wochen zu Besuch waren und Johanna dann Anfang April
wieder mit nach Deutschland genommen haben). So haben wir uns auf den
nahegelegenen Sse-Sse-Islands alle einen Sonnenbrand geholt und sind (ganz die
Touristen) an den Äquator gefahren und haben Bilder gemacht :-).
Außerdem gab es wieder ein
paar kleine bzw. große Streich-Aktionen.
Remmie ist im März nach
Kampala gezogen und ihr ehemaliges Wohnhaus wurde zum neuen, großen Schulhaus
erkoren. Der Plan unsere kleine Home-School etwas zu vergrößern und auch der
Öffentlichkeit zugänglich zu machen, hat sich tatsächlich in die Tat umgesetzt
(daran habe ich ehrlich gesagt bis kurz vor der Einweihung gezweifelt). Ganz im
ugandischen Stil wurde der Großteil der Arbeit „last-minute“ verrichtet. So wurden
zwar relativ rechtzeitig zwei neue Türen anstatt von Fenstern eingesetzt, dafür
aber nur ein Raum gestrichen und ein paar Tage vorher noch die komplette
Außenwand (Maike und Ich hatten dabei allerdings Hilfe von einer Schulklasse). Zur
Einweihungsfeier am 4. Mai wurde das wichtigste fertig und so konnten die Gäste
kommen. Leider sah das Wetter am Morgen nicht gut aus, deshalb blieb die
gewünschte Zahl an Gästen aus… Trotzdem war es eine tolle Show! Die Kinder
haben Tänze und Songs, Geschichten und sogar eine kleines Theaterstück
vorbereitet und für ihren ersten großen Auftritt auch ziemlich gut abgeliefert.
Ich war mal wieder zutiefst beeindruckt, wie viel die neu eingestellte Lehrerin
(jetzt Direktorin der neuen Schule) aus den Kindern rausgeholt hat!!
Trotzdem ist nicht alles
was glänzt aus Gold… Finanziell steht es mal wieder eher weniger gut. Seit
Johanna weg ist, reicht die Miete eines Volontärs nicht einmal um das
Guesthouse zu finanzieren. Und dass Kinder nicht billiger werden je älter sie
sind, gehört auch hier zu den Fakten mit denen man klarkommen muss. Dazu kommt,
dass die Amerikanin Sandy, die die Schulsache unterstützt, die Finanzierung
desselben zugesagt hatte, aber dann ihre Spender abgesprungen sind… so reicht
das Geld mal wieder hinten und vorne nicht! Eine kleiner Lichtblick sind die
neuen Volontäre (amerikanische und deutsche), die wir im Juli und August
erwarten. So kommt nicht nur praktische Hilfe, sondern auch finanzielle.
Mir persönlich geht es
eigentlich immer noch gut hier. Eigentlich, weil ich seit 8 Monaten das erste
Mal ein kleines Tief hatte. Zum einen wird die Arbeit langsam zur Routine und
das „Alltags-Gefühl“ stellt sich ein – man arbeitet so von Wochenende zu
Wochenende. Zum anderen war ich gesundheitlich nicht ganz fit: Ich hatte eine
Erkältung (was an sich nicht so schlimm ist…) und sehr zu kämpfen mit meinen
Händen, da ich ein ziemlich schlimmes Hautekzem habe. Das Ganze hatte zwar
schon vor einem halben Jahr begonnen, aber nach dem Streichen der Schule (Farbe
an den Händen, mit Paraffin gearbeitet) hatte es sich so sehr verschlechtert,
dass ich eine Woche nicht arbeiten konnte.
Mittlerweile geht es aber wieder aufwärts: Erkältung weg, die Wunden an den Händen größtenteils verheilt – die einwöchige Arbeitspause hat mir auch ganz gut getan.
Mittlerweile geht es aber wieder aufwärts: Erkältung weg, die Wunden an den Händen größtenteils verheilt – die einwöchige Arbeitspause hat mir auch ganz gut getan.
Vielleicht liegt es auch
daran, dass die Regenzeit sich langsam dem Ende neigt und ich wieder genügend
Vitamin D bekomme ;-). Oh je… wie das wohl wird, wenn ich wieder in Deutschland
bin…?
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