Freitag, 17. Mai 2013

Lebenszeichen


Es ist schon ein Weilchen her, dass ich meinen Blog aktualisiert habe, ich weiß. Tut mir leid, aber auch 8 Monate Uganda können die Grundfesten eines Charakters nicht ändern, die da sind: Faulheit – ganz nach dem Prinzip „Ach… das mache ich morgen“.
Na ja – ca. 60 „morgen“ später, bringe ich euch mal wieder auf den neusten Stand:

Die Arbeit im BabiesHome an sich läuft eigentlich gut. Sie bekommt langsam Alltags-Flair. Klar, wissen die Kinder immer, wie sie mich auf die Palme bringen können – vor allem da gerade wieder Ferien sind und somit alle 25 Kinder IMMER da sind… Das raubt einem dann schon den einen oder anderen Nerv. Kleine Abwechslungen sind deshalb immer willkommen…
Und so kam Ostern:
Zwei deutsche Mädels (von dem Unterstützerkreis, mit dem ich hier bin, also quasi meine Bosse ;-) ) und ich haben beschlossen den Ostersamstag einzuführen und mit den Kids Eier zu bemalen und Osterhasen aus Klopapierrollen zu basteln. Es war ein Super-Chaos… aber es hat auch Spaß gemacht – vor allem den Kindern!

Nach Ostern bekam das BabiesHome außerdem noch 3 Neuzugänge. Zwei Brüder (ca. 2 Jahre und 10 Monate) und ein Mädchen (ca. 3 Jahre). Die Jungs kommen nicht aus der Gegend hier und sprechen deshalb nicht nur kein Englisch, sondern auch kein Luganda, was die ganze Eingliederungssache etwas erschwert. Es ist aber dann doch echt erstaunlich, wie schnell er englisch lernt und spricht! Das Mädchen kann auch kein Englisch, dafür aber Luganda. Sie ist sowieso sehr aufgeweckt und nennt mich außerdem „Auntie Pepper“ (Tante Paprika/Pfeffer)…

Nebenher kamen und gingen dann noch einige andere kleine Abwechslungen, wie z.B. die Ausflüge mit Johannas Eltern (die zwei Wochen zu Besuch waren und Johanna dann Anfang April wieder mit nach Deutschland genommen haben). So haben wir uns auf den nahegelegenen Sse-Sse-Islands alle einen Sonnenbrand geholt und sind (ganz die Touristen) an den Äquator gefahren und haben Bilder gemacht :-).

Außerdem gab es wieder ein paar kleine bzw. große Streich-Aktionen.
Remmie ist im März nach Kampala gezogen und ihr ehemaliges Wohnhaus wurde zum neuen, großen Schulhaus erkoren. Der Plan unsere kleine Home-School etwas zu vergrößern und auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, hat sich tatsächlich in die Tat umgesetzt (daran habe ich ehrlich gesagt bis kurz vor der Einweihung gezweifelt). Ganz im ugandischen Stil wurde der Großteil der Arbeit „last-minute“ verrichtet. So wurden zwar relativ rechtzeitig zwei neue Türen anstatt von Fenstern eingesetzt, dafür aber nur ein Raum gestrichen und ein paar Tage vorher noch die komplette Außenwand (Maike und Ich hatten dabei allerdings Hilfe von einer Schulklasse). Zur Einweihungsfeier am 4. Mai wurde das wichtigste fertig und so konnten die Gäste kommen. Leider sah das Wetter am Morgen nicht gut aus, deshalb blieb die gewünschte Zahl an Gästen aus… Trotzdem war es eine tolle Show! Die Kinder haben Tänze und Songs, Geschichten und sogar eine kleines Theaterstück vorbereitet und für ihren ersten großen Auftritt auch ziemlich gut abgeliefert. Ich war mal wieder zutiefst beeindruckt, wie viel die neu eingestellte Lehrerin (jetzt Direktorin der neuen Schule) aus den Kindern rausgeholt hat!!
Trotzdem ist nicht alles was glänzt aus Gold… Finanziell steht es mal wieder eher weniger gut. Seit Johanna weg ist, reicht die Miete eines Volontärs nicht einmal um das Guesthouse zu finanzieren. Und dass Kinder nicht billiger werden je älter sie sind, gehört auch hier zu den Fakten mit denen man klarkommen muss. Dazu kommt, dass die Amerikanin Sandy, die die Schulsache unterstützt, die Finanzierung desselben zugesagt hatte, aber dann ihre Spender abgesprungen sind… so reicht das Geld mal wieder hinten und vorne nicht! Eine kleiner Lichtblick sind die neuen Volontäre (amerikanische und deutsche), die wir im Juli und August erwarten. So kommt nicht nur praktische Hilfe, sondern auch finanzielle.

Mir persönlich geht es eigentlich immer noch gut hier. Eigentlich, weil ich seit 8 Monaten das erste Mal ein kleines Tief hatte. Zum einen wird die Arbeit langsam zur Routine und das „Alltags-Gefühl“ stellt sich ein – man arbeitet so von Wochenende zu Wochenende. Zum anderen war ich gesundheitlich nicht ganz fit: Ich hatte eine Erkältung (was an sich nicht so schlimm ist…) und sehr zu kämpfen mit meinen Händen, da ich ein ziemlich schlimmes Hautekzem habe. Das Ganze hatte zwar schon vor einem halben Jahr begonnen, aber nach dem Streichen der Schule (Farbe an den Händen, mit Paraffin gearbeitet) hatte es sich so sehr verschlechtert, dass ich eine Woche nicht arbeiten konnte.
Mittlerweile geht es aber wieder aufwärts: Erkältung weg, die Wunden an den Händen größtenteils verheilt – die einwöchige Arbeitspause hat mir auch ganz gut getan.
Vielleicht liegt es auch daran, dass die Regenzeit sich langsam dem Ende neigt und ich wieder genügend Vitamin D bekomme ;-). Oh je… wie das wohl wird, wenn ich wieder in Deutschland bin…?

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